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Editionsrichtlinien

1. Das Kritische

Die vorliegende Neuedition stellt keinen diplomatischen Abdruck dar, sondern bietet eine handschriftenorientierte, aber leicht normalisierte Edition, die die Lesbarkeit vorzieht und die die in der Erstedition von Lehmann fehlenden genetischen Aspekte sowie die fehlenden Einleitungen zu den Signaturgruppen erschließt.

1.1 Editionsregel

Abgesehen von den Normalisierungen folgt die Edition der handschrifteneigenen Schreibweise.

Normalisiert wurde die c/t-Schreibung, so dass Wörter wie exposicio oder sapiencia in der klassischen Schreibweise als expositio bzw. sapientia erscheinen. Am klassischen Latein orientiert sich die Edition auch in Bezug auf die i/j-Schreibung (z.B. Iohannes statt Johannes; in statt jn). v mit vokalischem Lautwert wird als u wiedergegeben (z.B. utrum statt vtrum), w erscheint als vu (z.B. vulgari statt wlgari). Verdoppelungen am Anfang eines Wortes werden durch einen Großbuchstaben wiedergegeben (z.B. F statt ff). Dies gilt nicht für die Signaturen, wo Doppelbuchstaben beibehalten werden. Unabhängig von ihrer Schreibweise werden Ortsnamen, Eigennamen, religiöse Zugehörigkeit (z.B. Christiani, Iudaei) und Nomina Sacra großgeschrieben. Zu diesen werden auch die Begriffe Trinitas, Deus, Creator, Salvator und Virgo gezählt, die Begriffe Dominus, Pater, Mater, Filius und Puer werden zur Unterscheidung großgeschrieben, sofern sie sich auf die Heilige Familie beziehen. In diesen Fällen werden auch die klassischen Attribute Beatus und Sanctus mit großgeschrieben. Disziplinen (z.B. theologia), Personengruppen (z.B. religiosi) oder die Bezeichnung von Funktionen oder Titeln (z.B. episcopus) erscheinen dagegen kleingeschrieben.

Die Autorennamen folgen der handschriftlichen Schreibweise (z.B. Teuler statt Tauler), auch wenn diese in der Handschrift Schwankungen zeigen (z.B. Verczellensis/Vercellensis, Bernhardus/Bernardus usw.).

Alle Zahlen bis 12 werden im Fließtext ausgeschrieben (z.B. unusduodecim), römische ab 13 durch arabische ersetzt. Römische Zahlen ab 13, die in der Handschrift Ergänzungen wie -or enthalten, werden ebenfalls ausgeschrieben. (z.B. viginti quattuor statt 24).

1.2 Textstrukturierende Elemente

Die Handschrift weist diverse graphische Zeichen auf: Markierungszeichen (am Rand), Klammern, Einweisungszeichen, Verbindungslinien. Diese werden in der digitalen Edition nicht abgebildet, sondern im textkritischen Apparat dokumentiert.

Die Zeilenumbrüche werden nicht reproduziert, um den Text dem Browserfenster anpassen zu können. In den Einleitungen werden die Umbrüche der Handschrift nachvollziehbar gemacht, indem der Zeilenbeginn fortlaufend nummeriert wird. Gleichzeitig sind die Nummern der Umbrüche mit einem Link hinterlegt, der die zeilengenaue Referenzierung erlaubt.

In der digitalen Edition werden jene Wörter unterstrichen, die auch in der Handschrift unterstrichen sind. Dabei gilt, dass Wörter, die in der Handschrift nur zum Teil unterstrichen sind, in der digitalen Edition vollständig unterstrichen erscheinen.

Initialen, Großbuchstaben, Kolumnentitel und Paragraphenzeichen weisen in der Handschrift Rubrizierung auf. Auch Verweise, Titel oder kurze Textpassagen im Fließtext (besonders bei Nachträgen) wurden manchmal rubriziert. Die digitale Edition bietet eine entsprechende Wiedergabe an. Lediglich auf die farbliche Reproduktion der abwechselnd rot und blau gefärbten Paragraphenzeichen wird verzichtet, da die Strukturierung über das Layout der Listen ausreichend sichtbar ist.

In der Handschrift ist das Paragraphenzeichen in dreierlei Funktion anzutreffen:

  1. In den Werkbeschreibungen leitet das Paragraphenzeichen die einzelnen Werke nach den mittelalterlichen Gewohnheiten einer beschriebenen Sammelhandschrift ein. Das Paragraphenzeichen wird in der Edition beibehalten. Falls es in der Handschrift ausnahmsweise nicht angegeben wurde, wird es zwischen eckigen Klammern ergänzt.
  2. In den Einleitungen wie in den umfangreicheren Werkbeschreibungen hat das Paragraphenzeichen eine textstrukturierende Funktion und wird dementsprechend wiedergegeben.
  3. Wenn in der Handschrift am Ende einer Zeile der Text weitergeführt wurde, dann wurde das Paragraphenzeichen (sowie häufig eine daran verbundene Linie) unter der Zeile als entsprechender Hinweis benutzt. In der digitalen Edition wird in diesem Fall auf die Angabe des Paragraphenzeichens im Fließtext verzichtet und im textkritischen Apparat vermerkt, dass der betreffende Textabschnitt unter der Zeile zu finden ist. Das gleiche gilt für die verbundene Linie.

Bei den Signaturen wird in der Handschrift auf den Hinweis der jeweiligen Signaturgruppe meistens verzichtet. In der Edition wird bei jeder Signatur der Buchstabe der Signaturgruppen zwischen eckigen Klammern ergänzt (z.B. [D] 2).

Die Einleitungen zu den Signaturgruppen sind handschriftenorientiert gegliedert: Die Gliederung greift Titel und Zwischentitel, Rubrizierungen und Initialen auf. Auf dieser Grundlage wurden der besseren Lesbarkeit halber Absätze eingefügt. Schließt nach einem rubrizierten Zwischentitel der Folgetext syntaktisch an, wurde kein Absatz eingefügt, handelt es sich um eine syntaktisch unabhängige Zwischenüberschrift, wurde sie zusätzlich abgesetzt. Absätze wurden ebenfalls nach Initalen eingefügt. Verzichtet wurde dagegen auf eine durch die Editoren vorgenommene intellektuelle Gliederung.

1.3 Zitate

Quellenzitate werden nicht durch Anführungszeichen ausgezeichnet, sondern durch das Symbol . Sowohl Quellenzitate als auch Bibelzitate werden blau hinterlegt und ausgewiesen, wenn sie mit dem Cursor angesteuert werden. Mit einfachen Anführungszeichen werden uneigentlich gebrauchte Begriffe hervorgehoben.

1.4 Titel und Autor*innen

Die Titel fangen mit Großbuchstaben an. Identifizierte Titel werden kursiviert. Hinter den identifizierten Titeln und Autor*innen befindet sich ein blauer Pfeil, der ins Titel- bzw. Autorenregister weiterleitet. In unterschiedlicher Vollständigkeit wurden Autoren und Werke der Signaturgruppen D und I identifiziert.

1.5 Interpunktion

Die mittelalterliche Interpunktion der Handschrift wird in der Edition nicht reproduziert. Stattdessen wird eine moderne Interpunktion eingeführt, die dem Leser die Erfassung der syntaktischen Struktur des Textes und damit den Lesefluss und das Verständnis erleichtern soll. Um interpretierende Eingriffe weitgehend zu vermeiden, ist die Interpunktion schlicht gehalten, d.h., es werden so wenig Interpunktionszeichen wie möglich gesetzt und diese beschränken sich hauptsächlich auf Punkte und Kommata.

1.6 Texteingriffe

Zum Teil erfordert der mittellateinische Text korrigierende Eingriffe in die Grammatik, die jedoch in der Edition minimal gehalten wurden und nur vorgenommen werden, wenn der Satz logisch nicht mehr nachvollziehbar ist oder Lehmann entsprechende Korrekturen anbietet. Die abweichenden Lesarten der Handschrift sind im textkritischen Apparat verzeichnet, wobei die konjekturalen Eingriffe im Fließtext graphisch nicht markiert werden.

2 Das Genetische

Zu den übergeordneten Zielen des Projekts ‚Making Mysticism‘ gehört die Historisierung und ideengeschichtliche Verortung des Mystikbegriffs auf der Grundlage jener Teile des Erfurter Bibliothekskatalogs (D, DF, E, F und I), die durch die digitale genetische Edition erschlossen wurden. Paul Lehmanns Textausgabe erlaubt nur eingeschränkt Einsichten in die Schichtung des über mindestens fünf Jahrzehnte angereicherten Katalogs und kann folglich im Rahmen des Projektes nicht als Referenztext dienen (vgl. Einleitung, Kap. 1).

Anders als durch die Lehmannsche Edition lässt sich die bibliothekarische Arbeit an der theologischen Anlage des Katalogs durch die genetische digitale Edition der projektrelevanten Signaturgruppen D, DF, E, F und I nachvollziehen. Sie zeigt auch und vor allem die historische Entwicklung des Standortkatalogs der Kartause Erfurt zwischen seiner Anlage durch den Bibliothekar Jakob Volradi († 1498) um 1475 und den Ergänzungen durch ihn, seine Helfer (darunter Bruder N.) und seine Nachfolger bis zum Zustand in den 1520er Jahren. Selten lassen sich noch Nachträge bis ins 17. Jahrhundert beobachten. Außer Volradi sind auf der Signaturebene insgesamt sechs Schreiber an den projektrelevanten Signaturgruppen des Standortkatalogs der Kartause Erfurt beteiligt. Die Merkmale dieser Hände (Reinschrift, Nachträge, Schriftart, Datierung usw.) sind im "TEI Metadaten, Kap. 3" der elektronischen Edition aufgelistet.

Die digitale Edition macht es möglich, sich die projektrelevanten Signaturgruppen in zwei Zuständen anzeigen zu lassen: im Zustand der ersten Niederschrift der Einleitungen sowie der Werkbeschreibungen um 1475 und im Zustand mit sämtlichen Zusätzen in den 1520er Jahren. Zusätzlich wird neben dem Text angezeigt, welche Hand die jeweilige Textschicht erstellt hat.

3 Das Digitale

3.1 Das Digitale im Rahmen des Projektes

Zu den Vorteilen der digitalen Edition gehört die Möglichkeit, die Genese des Bibliothekskatalogs abzubilden und damit sowohl die Reinschrift sichtbar zu machen als auch die Nachträge. Neben dieser genetisch-historischen Perspektive können über die digitale Edition sowohl die Werkbeschreibungen als auch die Einleitungen ganz anders erschlossen werden, als es Paul Lehmann möglich war: Er musste das Layout der Handschrift aus Platzgründen aufbrechen und in der Printedition in Fließtext umwandeln (vgl. Einleitung, Kap. 1).

Für die Werkbeschreibungen ist eine klare Struktur entscheidend. Tatsächlich lässt sich ein regelrechtes Beschreibungsformular im Standortkatalog belegen. Dieses Formular wurde in Vorarbeit zur Edition wissenschaftlich erschlossen und hat auch die XML-Struktur und das Datenmodell nachhaltig geprägt. Es wurde von den mittelalterlichen Bibliothekaren zur thematischen Charakterisierung und zur Inhaltsaufnahme eines Buches entwickelt.[1] Ihr Verfahren ist signaturorientiert: In die Signaturgruppe aufgenommen werden Bücher, die ein für das Thema der Gruppe relevantes Werk enthalten. Dieses Werk wird in einer Inhaltsangabe zu Beginn der Signatur beschrieben. So zeigt sich auf einen Blick, welche Werke für die Auswahl relevant waren und wie diese Werke den projektrelevanten Signaturgruppen zugeordnet wurden.[2] Für D geschah dies aufgrund der Zugehörigkeit zur theologia mystica, für I wurden Offenbarungs- und Exempeltexte ausgewählt. Das für die Auswahl relevante Werk sowie die einzelnen Werke der Mitüberlieferung folgen auf die Inhaltsangabe in Form von Listen, die jeweils durch ein Paragraphenzeichen und einen Zeilenumbruch strukturiert sind. Auch diese Listen können in der digitalen Edition nachgebildet werden. Das Layout ist (anders als von Lehmann suggeriert, vgl. Einleitung, Kap. 1) für das Verständnis des Ordnungssystems im Katalog entscheidend und zeigt, wie die Bibliothekare auf dieser Ebene die projektrelevanten Signaturgruppen auf ihren Bezug zur Mystik hin erschließen.

Für die Erforschung und Einordnung der Frage, wie der Mystik-Begriff historisch verortet ist, sind auch die (von Lehmann übergangenen) Einleitungen zentral. Die Einleitungen der projektrelevanten Signaturgruppen werden erstmals editorisch und in digitaler Form erschlossen; auf dem Projektportal werden sie zusätzlich in Übersetzung angeboten. An ihnen lässt sich ablesen, welche Autoritäten der theologia mystica herangezogen und welche Passagen aus den referierten Werken zitiert werden. Die zitierten Quellen der Einleitungen werden im Reiter „Apparat & Register“ aufgelistet, die mit dem Editionstext verbundenen Einzeleinträge des Quellenapparats bieten genaue Angaben zum identifizierten Zitat und ermöglichen weiterführende Fragen zu Kompilationstechnik und Auswahlverfahren.

Zudem ermöglicht die digitale Edition unterschiedliche Textzugänge. So kann entweder ein handschriftenorientierter Zugang über die Buch-Ansicht gewählt werden, die das Digitalisat begleitet und die materielle Gestaltung stärker reproduziert. Dieser Zugang erlaubt einen Blick auf die Entstehungsgeschichte des Katalogs, gewissermaßen den Blick 'über die Schulter der Bibliothekare'. Sie übernimmt die Umstellungen in der Reihenfolge der Signaturen und macht die Kommentierungs- und Bearbeitungspraxis sichtbar. Dazu gehört auch die handschriftenorientierte und genetische Nachbildung von Randeinträgen und Zeigehänden. In dieser Ansicht lassen sich die Nachträge ein- und ausblenden, so dass man die Edition im Zustand der Reinschrift ohne Nachträge und im erweiterten Zustand mit allen Nachträgen anschauen kann. Mit der Buch-Ansicht dynamisch verbunden ist das Digitalisat, so dass sich Handschrift und Edition leicht vergleichen lassen.

Als weitere Ansicht kann die Werk-Ansicht gewählt werden, die eine kritisch aufbereitete Textedition bietet, in der die Reihenfolge der Signaturen alpha-numerisch sortiert ist und nicht blattgetreu den Katalog wiedergibt. Folio-Wechsel werden durch zwei senkrechte blaue Balken angezeigt, am rechten Rand ist die Seitennummerierung wiedergegeben. Die Werk-Ansicht ermöglicht einen schnellen Zugang zu den einzelnen Signaturen der projektrelevanten Signaturgruppen. Sie bietet sich vor allem an, wenn in Forschungsvorhaben weniger die Nähe zur Handschrift, sondern die intellektuelle Erschließung im Vordergrund steht. Auch hier sind aber Nachträge und Marginalien mit dem Text erschlossen, allerdings lassen sie sich nicht ein- und ausblenden.

3.2 Technische Guidelines

3.2.1 Buch-Ansicht, Werk-Ansicht und digitales Faksimile

Die Benutzer*innen der Seite können den Katalog mit Hilfe der digitalen Edition auf unterschiedliche Art und Weise erschließen. Die Edition bietet dazu drei Zugänge an: die Buch-Ansicht, die Werk-Ansicht und das digitale Faksimile, das mit der Edition verbunden ist.

Navigation zwischen den Ansichten

In der oberen Menüleiste sind die drei Ansichten anzusteuern. Folgende Navigationen sind möglich:

  1. Werk-Ansicht → Buch-Ansicht: Mausklick auf die folio-Angaben im rechten Rand. Zurück: Alt + Pfeiltaste links.
  2. Faksimile → Buch-Ansicht: Ansicht Faksimile ansteuern → Navigationsleiste → ‚T‘ ansteuern: Es öffnet sich ein zweites Browserfenster, in dem die Transkription erscheint. Nebeneinander anzeigen durch: Windowstaste (Win) + Pfeiltaste rechts → loslassen → Buch-Ansicht auswählen.
  3. Apparatus: Cursor auf Asteriske → Apparateinträge erscheinen unten rechts. Statisch kann der Apparat über das Menü ausgewählt werden. In einem zweiten Browserfenster kann er parallel zur Buch- oder Werk-Ansicht angezeigt werden: Rechtsklick auf Menüeintrag ‚Apparatus‘ → ‚Tab in neuem Fenster öffnen‘ → Windowstaste + Pfeiltaste rechts → Apparat-Ansicht auswählen → Apparat und Text werden parallel angezeigt, müssen aber manuell gesteuert werden.
Navigation innerhalb der Ansichten über Toolbar oben rechts
  • Texteingabe Signatur oder Folioseite eingeben (mit Auto-Vervollständigung)
  • Inhaltsverzeichnis öffnen / schließen
  • Zum vorherigen Textteil scrollen. In der Buch-Ansicht zur nächsten Folio-Seite, in der Werk-Ansicht zur nächsten Signatur
  • Zum nächsten Textteil scrollen
  • Editorische Anmerkungen einblenden / ausblenden
  • Alle Nachträge werden ausgeblendet: Reinschrift des Katalogs von 1475.
  • XML-Quelldaten in neuem Fenster anzeigen

3.2.2 Ränder und Nachträge

Verankerungen der Marginalien im Text:

Die Marginalien sind mit denjenigen Textabschnitten verbunden, auf die sie sich beziehen. Es wird nicht immer zeilengetreu verankert, sondern möglichst nach inhaltlichem Bezug erschlossen. Marginalien in den Einleitungen zu den Signaturgruppen werden, soweit sie sich nicht auf Einzelbegriffe beziehen, nur mit dem Beginn des entsprechenden Textabschnittes verbunden. Über die Zielscheibe unterhalb der Marginalie kann man sich den Textabschnitt oder den Beginn des Textabschnittes anzeigen lassen. Die Zeigehände sind direkt mit denjenigen Abschnitten verbunden, auf die sie sich beziehen.

Unterer und oberer Rand:

Marginalien im unteren und oberen Rand sind in der Buch-Ansicht ihrer Position in der Handschrift entsprechend platziert. In der Werk-Ansicht tauchen die Marginalien aus dem oberen Rand am rechten Rand auf, da in dieser Ansicht die Seitenränder entfallen. Markiert werden sie durch einen Pfeil nach rechts.

Nachträge im Text:

Nachträge im Text erscheinen in der Darstellung hell hinterlegt. Sie können mit dem Symbol ausgeblendet werden.

3.2.3 Referenzierbarkeit

Prinzipiell gilt, dass die Edition über URLs referenziert wird. Diese werden bei Anwahl des entsprechenden Symbols in den Zwischenspeicher kopiert und können mit Strg+V in einen Text eingefügt werden. Alle Textteile sind zitierbar:

Einleitungen: Die Einleitungen sind mit Zeilennummern versehen, die den Zeilenumbrüchen der Handschrift entsprechen. Die URL ist den Zeilennummern hinterlegt.

Werkbeschreibungen: Jede Signatur und jedes Werk einer Signatur ist mit einem Paragraphenzeichen versehen, dem die URL hinterlegt ist.

Marginalien: Jede Marginalie ist mit einer Raute versehen, der die URL hinterlegt ist.

Ganze Seiten: In der Buch-Ansicht ist jede Folioangabe (rechts oben) ebenfalls mit einer Raute versehen, so dass ganze Seiten referenzierbar sind.

Durchsuchen lässt sich die Edition entweder über die Suchfunktion des Toolbars (Signatur, Folio) oder des Browsers (Einzelwörter). Dabei ist die leicht geänderte Schreibweise der Neuedition zu beachten (s. 2.1 Editionsregeln).

3.2.4 Wissenschaftliche Erschließung

3.2.4.1 Apparate

Die vorliegende Edition bietet verschiedene Apparate: einen textkritischen Apparat, einen Quellenapparat und einen philologischen Apparat. Der textkritische und der philologische Apparat wird für alle edierten Signaturgruppen angeboten. Der Quellenapparat steht für die Einleitungen zur Verfügung.

der textkritische Apparat. In der Edition wird durch das Symbol auf einen Eintrag im textkritischen Apparat hingewiesen. In diesem Apparat werden Korrekturen sowie den Text ergänzende Annotationen in der Handschrift, aber auch editorische Eingriffe in den überlieferten Text und von Lehmann abweichende Lesarten festgehalten. Darüber hinaus informiert der textkritische Apparat über das Vorhandensein von Klammern, Verbindungslinien oder Markierungszeichen in der Handschrift und gibt Auskunft darüber, wo bestimmte Textteile einer Signatur platziert sind.

Folgende Abkürzungen kommen zur Anwendung: L steht für die Lehmannsche Edition, E für die Erfurter Handschrift Hs. Hist. 6 mit dem Standortkatalog.

der Quellenapparat. Mit Quellenangaben versehen wurden Textstellen, die in einer (kritischen) Edition identifiziert wurden (für die Liste der verwendeten Editionen siehe Reiter „Apparat & Register“). Im Allgemeinen besteht ein (explizites oder implizites) Zitat aus mindestens einem Satz. Intertextuelle Anspielungen auf Konzepte sind selten, wenn die unmittelbare Quelle des Bibliothekars unsicher ist, wurde auf die Quellenangabe verzichtet. In denjenigen Fällen, in denen der Kontext eindeutige Hinweise gibt, wurden auch Paraphrasen und Anspielungen angegeben. Eine Quellenangabe wird mit dem Symbol angezeigt. In den Einzeleinträgen des Quellenapparats, die mit den als Zitat ausgewiesenen Textstellen verbunden sind, werden bibliographische Angaben zur identifizierten Quelle angeboten. Die Quellenangaben der Zitate in Zitaten werden nicht zur Verfügung gestellt. Erschlossen wurden die Quellen der Einleitungen, Quellenzitate in den Werkbeschreibungen wurden nicht ausgezeichnet. Gleichwohl wird auch dort vielfach auf die Handschriften als Quellen zurückgegriffen und beispielsweise Inhaltsverzeichnisse oder Prologe zitiert (z.B. für D 1 secundo (Inhaltsverzeichnis); D 2 (Inhaltsverzeichnis und Prolog); I 5 secundo (Inhaltsverzeichnis)

Identifiziert werden auch Bibelzitate, soweit sie nicht ein Zitat im Zitat sind. Sie können ebenfalls über das -Symbol aufgerufen werden.

der philologische Apparat. Das Symbol verweist auf einen Eintrag im philologischen Apparat, in dem kodikologische Besonderheiten erläutert werden. Er befasst sich vorwiegend mit Phänomenen, die sich auf Signaturebene abspielen. Dazu zählen z.B. Fragen nach der Reihenfolge der Signaturen, die aufgrund von eingeschobenen Zetteln oder Blättern geändert und ergänzt wurden. In diesem Bereich kommt es teilweise zu Revidierungen der Lehmannschen Edition, die die Handschrift nicht immer adäquat abschreibt und behandelt. Der philologische Apparat beschreibt besonders das Einfügen und die Umwandlungen von Signaturen.

- Kommentare. Mit dem Symbol werden allgemeine Kommentare angezeigt, etwa weiterführende Kommentare zur Identifizierung von Autoren und Werken oder zu Besonderheiten bei der Zitierpraxis in den Einleitungen, z.B. intertextuelle Anspielungen oder Wiederholungen von Zitaten.

3.2.4.2 Register

Über das Autoren- und Werkregister sowie den Quellenapparat wird der Text inhaltlich erschlossen. Das Autoren- und Werkregister speist sich aus dem Bestand der identifizierten Autoren und Werke der Signaturgruppen D und I. Vermerkt wird, in welcher Signatur ein Autorname genannt wird bzw. wo ein Werk auftaucht. Der Quellenapparat wurde nicht eigens in ein Register überführt. Die unter „Apparat & Register“ hinterlegte Liste der modernen Textausgaben, die in den Einzeleinträgen des Quellenapparats referiert werden, gibt indes einen Überblick über jene Werke, aus denen Zitate an verschiedenen Stellen der Edition identifiziert werden konnten.

Anmerkungen

[1] Ein ähnliches Verfahren ist auch in den Katalogen der Mainzer Kartause zu beobachten, vgl. Heinrich Schreiber, Die Bibliothek der ehemaligen Mainzer Kartause. Die Handschriften und ihre Geschichte, Leipzig 1927, S. 27.

[2] Zu dem signaturorientierten Vorgehen der Bibliothekare vgl. Marieke Abram, Gilbert Fournier und Balázs J. Nemes, Making Mysticism. Theologia mystica als historische Kategorie der Wissensordnung in der Katalogisierungspraxis der Erfurter Kartause, in: Die Bibliothek – The Library – La Bibliothèque, hg. von Andreas Speer und Lars Reuke, Berlin/Boston 2020 (Miscellanea Mediaevalia 41), S. 621–655, hier S. 644-650.